Samstag, 27. Oktober 2007

Die Entdeckung der Langsamkeit

Letzten Sonntag haben wir uns (auch aus Kostengründen) enschieden, einen öffentlichen Kurs in der Nähe von London zu spielen. Golf in England bietet alle Preislagen. Vor allem aber die bekannten, oder berühmteren Kurse sind teilweise sehr teuer. Beispielsweise zahlt man für eine Runde auf den Westcourse in Wentworth (hier finden immer jährlich die PGA Championship und das World Matchplay statt) über 200 Pund. Das sind fast 300 Euro. Und dort hört es für mich nun wahrlich auf. Zudem kann man auf den meisten Plätzen der privaten Mitgliederclubs am Wochenende nicht spielen, da dort die Mitglieder unter sich sein wollen. Manche Clubs erlauben Gästen aber, dann ab z.B. 13.00 Uhr zu spielen.

Aber zurück zur Langsamkeit. Wir also also pünktlich dort. Da es eine öffentliche Anlage war, konnte man sich sogar auf der Range einschlagen. Die Bedingungen waren hervorragend. Das Wetter war klasse. Die Vorfreude stieg. Es konnte losgehen.

An Loch 1 (mittleres Par 5 durch den Wald) mussten wir etwas auf den Flight vor uns warten. Kennt man ja. Ist man auch gewohnt. Das Loch hatten wir auch gut beendet. Da wir selber auch nicht der schnellste Flight der Welt sind, war alles noch ok. An Loch 3 begann es dann aber. Als wir ankamen, hatte der Flight vor unserem Flight gerade abgeschlagen. Dafür hatte ich ja auch noch Einsehen. Wetter war ja klasse. Es gab eine Bank und andere Termine hatten wir auch nicht. Immerhin durften wir ca. 45 Minuten nach unserem ersten Abschlag mit Loch 3 beginnen. Es war 13.45. Wir hatten noch 16 Loch vor uns und ich begann zu rechnen. Die ersten beiden Löcher hatten wir übrigens nicht so schlecht gespielt.

Das ganze ging dann noch ca. 5 Stunden so weiter. Warten, spielen, warten, spielen...Wir hatte schon besser gespielt in unserer Karriere. Loch 17 (ein schönes Par 3 mit Halbinselgrün über einen See) beendeten wir im Halbdunkel. Am Tee von Loch 18 taten wir uns mit den Franzosen hinter uns zusammen. Aber eigentlich hätte man sich das auch sparen können. Man sah sowieso nicht mehr. Es war 18.00 Uhr und es war dunkel. Wir brauchten also 6 Stunden für 18 Loch.

Fazit für mich (und Empfehlung an alle, die im Herbst im Großraum London Golf spielen möchten) war dann: spiele an Wochenenden nicht mehr auf öffentlichen Plätzen. Suche Dir private Clubs, die Gäste auch an Wochenenden zulassen und geniesse den Golftag ohne allzu viel warten. Einfach im UK Golf Guide nachschauen (http://www.uk-golfguide.com) oder im R&A Handbook. Die haben einige nette Clubs zur Auswahl.

Der Platz, bei dem wir so lange spielen "durften" hieß übrigens Silvermere und befindet sich südwestlich von London in der Nähe der Kreuzung M25 und A3. Ein eigentlich netter und gut angelegter Parkland Course, der aber aufgrund der öffentlichen Zugangs mit nicht ganz so tollen Grüns (voller Pitchmarken) und Fairways zu kämpfen hat. Der Preis pro Stunde war natürlich super. Aber ganz ehrlich bevorzuge ich etwas zügigeres Golfspiel und ich bin auch bereit dafür etwas mehr auszugeben. In diesem Sinne

Gute Nacht

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