Sonntag, 16. Februar 2014

Golfurlaub in England - Tipps für nicht so regelmässige Besucher

Wer als Deutscher golft und dies mit Leidenschaft tut, sollte auf jeden Fall einmal im Leben auf den britischen Inseln Golf spielen. Hier kommt man den Ursprüngen des Sports etwas näher und man kann auch mal eine etwas andere Golfkultur kennenlernen. Anders als bei den Hauptreisezielen deutscher Golfer rund um das Mittelmeer, gibt es für UK vergleichsweise wenig Pauschalangebote. Wer auch ohne Pauschalengebot einen Golfurlaub im Vereinigten Königreich machen möchte, kann diesen sehr einfach selber organisieren. Eigentlich braucht man nur das Internet, eine Kreditkarte und ein grobes Verständnis, wohin man möchte. Was sollte man also bei der Organisation einer solchen Golfreise beim ersten Mal beachten?

Unterkunft: Wenn man ein paar Tage mehr an einem festen Standort ist, kann ich die Miete eines Hauses nur empfehlen. Hier gibt es eine Riesenauswahl von teils großartigen Häusern. Ich schaue meist bei holidaylettings.co.uk. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten einfach "self catering" und den Namen der der gewünschten Region in der Suchmaschine eingeben und dann einfach auswählen. Ansonsten ziehe ich ein B&B immer einem Hotel in UK vor. Ein B&B ist uriger und man hat auch mehr Kontakt zu Briten als in einem Hotel. Auch hier hilft das Internet bei der Suche.
Bei diesem Club kommt man nicht mal aufs Gelände ohne Pincode... Sonst aber kein Problem in UK
Auto: Ich fliege meist auf die Insel und miete mir dann ein Auto. Da hat dann schon den Lenker rechts. Das macht das fahren auf der linken Seite leichter. Dazu die ersten Male Automatik buchen und der Linksverkehr ist halb so schwer... Aufpassen sollte man etwas auf dem Lande. Dort gibt es oft enge Strassen, die im Gegensatz zu Deutschland oft mit einer Steinmauer oder eine Hecke eingegrenzt sind. Hier also lieber etwas vorsichter...

Greenfee: Hier gibt es alles. Von ganz günstig bis sehr hochpreisig. Hier sollte man immer wissen, was man möchte. Für bekannte/berühmte Plätze zahlt man oft weit über 100 Pfund pro Runde. Dagegen kommt man auf öffentliche Plätze teils schon für 15 Pfund für eine 18 Loch Runde. Google Maps hilft hier bei der Planung. Und in UK hat wirklich fast jeder Club eine Website. Wenn man etwas länger unterwegs ist, kann man auch über Greenfeegutscheine (2 for 1) nachdenken. Größte Anbieter hier sind Greenfree und 2fore1.

Royal Worlington & Newmarket
Reservierung Startzeiten: Ich bin bisher immer sehr gut damit gefahren, die mir wichtigsten Plätze einer Tour vorab zu buchen. Das klappte bisher problemlos per e-mail. Gelegentlich habe ich auch mal angerufen. Bei den anderen Plätzen konnten wir zumeist sofort spielen, wenn wir aufgetaucht sind und nach einer Spielmöglichkeit fragten. Man sollte nur vorher im Internet schauen, ob an dem Tag beispielsweise Mens Days oder ein Turnier stattfindet. Dann sollte man lieber gar nicht erst hinfahren.

Handicap: Die meisten Clubs verlangen auf ihrer Website ein Handicapcertificate. Meistens ohne HC Begrenzung. Dabei bitte im Kopf behalten, dass es auf der Insel kein Handicap 54 gibt. Handicaps für Herren beginnen bei 28, für Damen bei 36. Alles darüber gibt es nicht! Die Mitnahme der DGV Karte reicht eigentlich. Ich muss aber erwähnen, dass ich bei den knapp über 100 Clubs, bei denen ich bisher in UK gespielt habe, erst einmal nach einem Handicapzertifikat gefragt wurde. Das war 2007 in Royal Dornoch. Denen haben wir unsere DGV Karte gezeigt. Wobei ich nicht weiß, ob der Assistant Pro wußte, was auf der Karte steht. Sah wohl typisch deutsch und korrekt aus. Er war auf jeden Fall zufrieden.

Erziehungsversuch...

Umkleiden: In UK wird es meist nicht gerne gesehen, wenn man sich auf dem Parkplatz die Schuhe wechselt. Das gehört sich nicht. Zum wechseln der Schuhe geht man in die Umkleidekabine. Den Code dazu (alles schön verschlossen) bekommt man beim zahlen des Greenfees im Proshop. Achtet mal drauf. Meist ist dies das Gründungsjahr des Clubs... :-)

Getränk nach der Runde: Wie überall, nimmt man auch in Großbritannien nach der Runde gerne ein Getränk zu sich. Dabei sollte man beachten, dass man nicht immer einfach mit seinen Golfschuhen zur Theke rennt und sich dort ein Getränk bestellt (und natürlich sofort zahlt). Das Clubhaus ist meist immer eine Golfschuh-freie Zone. Also bitte erst Strassenschuhe an und dann bestellen (Bedienung kommt fast nie auf einen zu. Bestllungen wie im Pub immer an der Theke). Ausnahme sind sogenannte Spikebars. Dort kann man auch mit Golfschuhen hinein. Ob es sowas gibt, sollte man erfragen.Ach ja, auch Golfcaps oder Mützen sollte man in Clubhäusern abnehmen...

So, das ist es, was mir als Hilfe für den ersten Golfurlaub auf der Insel einfällt. Ich helfe natürlich auch sonst gerne mit Tipps für spezielle Ziele oder anderen Fragen zu Golfreisen nach UK. Einfach e-mail an den Reisegolfer und ich antworte recht zügig.

Montag, 10. Februar 2014

Yas Links - Golf neben der Rennstrecke

Wie spricht man Leute an, die man auf einem Golfplatz trifft und nicht weiß, wo sie herkommen? Wenn man sich auf der arabischen Halbinsel befindet, natürlich auf englisch. Das tat Nicole natürlich auch, als wir beim Einspielen auf der Range auf ein anderes Paar trafen. Es war übrigens das erste Mal, dass ich eine eigene Range für Gäste erlebt habe. Die Mitglieder hatten eine eigene Range. Sachen gibt es...

Fast wie ein Linkskurs...
Yas Links liegt in Abu Dhabi auf Yas Island. Die Insel entwickelt sich zu einer Art Entertainment Zentrum von Abu Dhabi. Eine Reihe von Hotels, die Formel 1 Rennstrecke, Yas Waterworld und Ferrari World sollen dafür sorgen, dass immer mehr Touristen den Weg nach Abu Dhabi finden. Der Yas Links Golf Club liegt übrigens zwischen einem See und der Formel 1 Strecke. Manchmal kann man das auch hören, wenn sich die Söhne des Landes den Kurs mieten, um ihre Lamborghinis, Maseratis und Ferraris auszufahren. Die Stunde kostet übrigens 1000 $...

Loch 13, Par 3. Der Wind kam von vorne links...
Wenn man auf das Gelände des Clubs fährt, wird man auf der Zufahrt von einer Statue von Old Tom Morris begrüßt. Bisschen unpassend, aber ok. Wer es mag... Das Clubhaus ist sehr beeindruckend und man muss sich erstmal zurechtfinden, wo man überhaupt hin muss. Das Personal war freundlich, aber wirkte etwas unmotiviert.  Nun denn. Ich war dort, um den Platz kennenzulernen... Die Range war gut gepflegt und die in Abu Dhabi üblichen Ballpyramiden waren vorhanden. Blick auf eine Art Dünen und Yas Waterworld im Hintergrund machten den Übungsbereich zu einer angenehmen Erfahrung.

Loch 18 mit Clubhaus
Ich bin ehrlich. Ich war vorher etwas skeptisch. Wenn ein Platz den Namen "Links" nutzt und auf der arabischen Halbinsel gelegen ist, musste ich vorher einfach nur skeptisch sein. Ich wurde während der Runde aber eines Besseren belehrt. Auch wenn es natürlich kein echter Linkskurs ist, hatte ich viel Spass. Und manchmal hatte man sogar das Gefühl, auf einem Linkskurs zu sein. Das Design war richtig gut. Kyle Phillips und sein Team hatten ganze Arbeit geleistet. Am besten gefielen mir die Par 3 Löcher. Die waren alle gut. Und das ist für mich auf jedem Kurs wichtig. Dazu gefielen mir dann noch die Löcher 9, 10 und die letzten 3 Löcher.

Ach ja. Unsere Runde spielten wir mit dem Pärchen von der Range. Am Abschlag fanden wir dann doch heraus, dass wir dieselbe Sprache sprechen. Götz und Ina kamen aus Franken und waren eine nette Begleitung auf der Runde und auf der sehr schönen Clubhausterrasse.

Fazit: Muss in jeder Golfreise nach Abu Dhabi enthalten sein.

Reisegolfer-Rating: 6
Yas Links