Mittwoch, 23. September 2009

Budersand

Nun habe ich es endlich geschafft. Ich habe den bisher einzigen 18-Loch Linkskurs in Deutschland gespielt. Zusammen mit 16 Golffreunden aus unserem Heimatclub plus ein Gast aus Sachsenwald. Das ganze war eine Low-Budget-Tour mit Schöne-Wochenend-Ticket und Linienbus auf Sylt. Man stelle sich 18 Golfer mit Tragebag unterwegs in Westerland vor. War schon witzig. Gab auch tolle Kommentare von Passanten ("Du. Guck mal. Die haben alle keinen Sex mehr..." und andere schlaue Sprüche). Aber es war schon ein tolles Bild mit 18 Golfbags auf der Friedrichstrasse neben Gosch...

Auf dem Weg vom Bus zum Platz

Nun aber zum Hauptzweck der Tour. Der Golfplatz. Wir waren schon vom ersten Blick auf den Platz beeindruckt. Dazu muss man wissen, dass wir wahnsinniges Glück mit dem Wetter hatten. Meist blauer Himmel mit Sonnenschein (wenn Engel reisen). Das Clubhaus (ist das ein Clubhaus?) mit dem Restaurant ist auf einer Anhöhe oberhalb des Platzes. Von dort kann man den ganzen Platz überblicken. Und der Blick war toll. Auf die Schnelle fällt mir auch kein anderer Linkskurs ein, bei dem man von der Terrasse des Restaurants den ganzen Platz sehen kann (ich kenne aber auch erst 29). Das war also schon mal toll.


Der Platz an sich hat alle Eigenschaften, die einen Linkskurs ausmachen. Er hat viele Topfbunker, er hat auf den zweiten 9 ein paar Burns, er ist von Dünen umgeben und bei entsprechendem Wind kommt dieser bei fast jedem Loch aus einer anderen Richtung. Ich möchte hier nicht jedes einzelne Loch beschreiben. Man muss den Platz unbedingt selber gespielt haben, um sich ein Bild zu machen. Die Mischung stimmt auf jeden Fall. Gute Par 3 Löcher mit unterschiedlichen Längen. Kurze und längere Par 4 Löcher. Und bei einem Par 5 Loch war sogar ich (der Shorthitter) in der Lage, mit dem zweiten Schlag auf das Grün zu kommen (Loch 3). Man braucht ja mal Erfolgserlebnisse...

Blick über den Platz

Was etwas negativ war, war die Spieldauer. Vom Gefühl her spielten wir recht zügig. Am Ende hatten wir aber fast 5 1/2 Stunden auf der Uhr. Das fand ich etwas viel. Aber dies war auch der einzige Kritikpunkt. Es war ein toller Tag auf einem tollen Golfplatz. Ich muss dem Architekten (Rolf-Stephan Hansen) meinen Glückwunsch aussprechen. Ein gelungenes Design. Es war immerhin der erste Linkskurs, wie ich annehme. Nun aber noch ein paar Tipps für die, die es uns gleich tun wollen und einen Tagesausflug nach Budersand unternehmen möchten:
  • Anfahrt am günstigsten von HH-Altona mit dem Schöne Wochenend Ticket der Bahn
  • ab Mitte September wird das Greenfee günstiger
  • von Westerland die Linie 2 bis Hörnum nehmen (Gruppen ab 5 beim Fahrer nach Gruppenticket fragen)
  • Startzeit bei Tagesausflügen nicht zu spät nehmen. Könnte eng werden mit dem Fischbrötchen nachher in Westerland
Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, diesen Platz mal zu spielen. Es lohnt sich.

Reisegolfer-Rating: 7

Und natürlich gibt es wieder einige Bilder vom Platz:
Budersand

Mittwoch, 16. September 2009

Kurztrip mir dreimal Golf

Ich habe mich ja seit einigen Tagen nicht mehr gemeldet. Das lag hauptsächlich daran, dass ich meist unterwegs war. Erst ein Kurztripp mit Freunden Richtung Ostsee und dann berufliche Reisen. Nun habe ich wieder etwas Musse, meine Erlebnisse auf den gespielten Golfplätzen niederzuschreiben.

Von Mittwoch bis Sonntag hatten wir unseren jährlichen Trip mit 3 Paaren zum so genannten Spielewochenende. Was ursprünglich mit reinem Brettspiel begann, hat sich nun zu einem kombinierten Brett-/Golfspieltrip entwickelt. In 5 Tagen also einmal Golf während der Anfahrt, einmal mittendrin und zum Ende einmal auf der Rückfahrt. Da ich alle dort gespielten Plätze noch nicht "gerated" habe, hier nun meine Kommentare und Bewertungen:

Grambek:

Einige kennen den Platz als Standort für die Grambek-Open. Eines der wenigen Amateur-Golfturniere über 4 Tage a 18 Loch. Wir waren vor einem Jahr schon einmal dort. Damals war es April und etwas diesig. Diesmal war es September. Wir hatten tolles Wetter und die Bäume und Sträucher waren schön grün. Der Platz ist gut gepflegt und landschaftlich nett gelegen. Ich persönlich finde den Kurs in Ordnung. Er war mir nur manchmal etwas zu flach. Und leider ähnelten sich einige Löcher zu sehr.

Reisegolfer-Rating: 3

Hohenwieschendorf:

Der Platz wurde in den letzten Wochen auch im Spicy-Golfforum diskutiert. Einige hatten anscheinend Probleme mit dem Präsidenten dort. Dazu kann ich nichts sagen. Wir waren bei guten Spielbedingungen dort und haben nur unsere Runde absolviert. Ich kannte den Platz bisher nur aus Besuchen im späten Winter. Da fand ich ihn nicht so toll. Dieses Mal war das Wetter toll (Sonne mit etwas Wind) und wir konnten die gelegentlichen Aussichten Richtung Wismar geniessen. Der Pflegezustand war ok. Hatte aber auch Schwächen bei den Abschlägen und den Grüns. Das Layout ist nicht schlecht. Ab Loch 4 wechselt bei fast jedem Loch der Wind (der fast immer hier ist). Die oft erhöhten Grüns gefielen mir auch. Hatte manchmal etwas von einem Linkskurs und schnell waren sie auch. Was ich seltsam fand, war dass die Rollgeschwindigkeit auf einem Grün wechseln konnte (fing z.B. langsam an und wurde dann schneller). Im ganzen hatten wir aber Spass und tolles Wetter hilft auch immer.

Reisegolfer-Rating: 3

Golfclub Reinfeld

Dass es dort einen Golfclub gibt, wusste ich bisher nicht. Entdeckt hatten wir den Platz im Internet beim suchen nach einer Spielmöglichkeit für den Rückweg von der Ostsee. Der Platz (und Club) ist noch sehr jung. Als wir ankamen, war dort Tag der offenen Tür. Die Mitglieder waren sehr nett und wir wurden sehr freundlich aufgenommen. Der Platz ist leider nicht besonderes. Auf den 9 Loch hat man 3 Par 3, 3 Par 4 und 3 Par 5. Also auf 18 Loch hochgerechnet genauso wie der Red Course im The Berkshire GC. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Die Löcher waren teils etwas ideenlos angelegt. Zu viele Doglegs. Und einige Bunker hätte man weglassen können. Aber es ist ein Golfplatz und die passionierten Mitglieder verdienen es, dass Besucher dort eine Runde spielen und etwas Greenfee dort lassen. Fahrt also ruhig mal von der Autobahn, wenn ihr in der Nähe seid und spielt eine Runde.

Reisegolfer-Rating: 1 (mehr kann ich leider nicht vergeben)

Ein paar Bilder habe ich natürlich auch wieder gemacht:

HoWiDo 2009

Grambek 2009

Montag, 7. September 2009

Bunker oder Wasserhindernis

Viele der Leser waren schon oft mit Hindernissen auf einem Golfplatz konfrontiert. Und interessanterweise ist ein Wasserhindernis meist etwas ungeliebter als ein Bunker. Ich habe in einem Buch über Golfarchitektur von Tom Doak ("The Anatomy of a Golf Course") ein schönes Zitat mit einer Erklärung gefunden, warum alle einen Bunker einem Wasserhindernis vorziehen:

"Getting in a water hazard is like being in a plane crash - the result is final! Landing in a bunker is simular to an automobile accident - there is a chance of recovery!" (Bobby Jones)

Ich kann nur sagen. Gut gesprochen!

Ach ja. Das Buch ist wirklich gut. Und jedem zu empfehlen, der mal wissen möchte, warum Golfplätze so gebaut wurden wie sie sind.

Mittwoch, 2. September 2009

GC Mülheim a. d. Ruhr Raffelberg

Wieder ein Platz auf einer Pferderennbahn. Mein Vierter in diesem Jahr. Und wieder ein 9-Loch Platz. Langsam wird es in der Woche ja zu eng, um 18 Loch nach Feierabend zu spielen. Da muss man schon eher frei nehmen. Und das geht nun mal nicht immer.

Das Netz über dem Parkplatz

Der Club ist verkehrsgünstig gelegen zwischen der A40 und der A3. Von der Autobahn gehört habe ich aber nichts. Das erste Ungewohnte sieht man, wenn man auf den Parkplatz kommt. Über den Platz ist ein Netz gespannt. Das ist nicht als Vorbereitung für den Herbst gedacht. In der Nähe ist die Driving Range. Und da es statistisch viele Slicer gibt, sind sicher schon einige Bälle auf parkenden Autos gelandet. Eigentlich eine gute Idee. Hatte ich so bisher noch nicht gesehen. Und in dem Netz lagen auch Bälle...

"Inselgrün" der 6

Ein interessantes Erlebnis hatte ich auch an der Rezeption. Auf mein übliches "Wie viel bekommen Sie von mir für die 9 Loch?" bekam ich die freundliche, mit einem Lächeln dargebrachte Antwort: "35 Euro". Schock! Das musste ein Fehler sein. "Ich möchte nur 9 Loch spielen. Nicht 18." Antwort: "Das ist das 9-Loch Greenfee!" Ich hatte mich nicht verhört. Nun ja. Ich war da. Die Anreise war lang. Wo sollte ich sonst hin? Also zahlen und spielen. Wenn ich nun rechne, dass ich für die 9 Loch 70 Minuten gebraucht habe, dürfte dies eine der teuersten Runden in meiner "Karriere" gewesen sein... Ich darf gar nicht beginnen, das Preis-Leistungs-Verhältnis mit anderen Plätzen der letzten Wochen zu vergleichen...

Abschlag Loch 9

Zum Platz an sich muss ich ja auch noch was sagen. Er war ok (Par 66 mit 4472 Metern) und nicht zu schwer zu spielen. Vernünftig gepflegt und unter den Umständen (wenig Platz in der Rennbahn) ist ein erträgliches Design gelungen. Mit 35 Euro für 9 Loch halte ich ihn aber für zu teuer (vielleicht war es doch ein Versehen?). Nun ja. Ich werde wohl nicht wieder kommen. Bei der grossen Auswahl im Rhein-Ruhr-Gebiet findet sich besseres zu einem anständigeren Preis.

Reisegolfer-Rating: 2

Dienstag, 1. September 2009

Ich bin dabei

Habe ich ja noch gar nicht geschrieben. Ich bin (zusammen mit Nicole und Rüdiger) bei der Ticketauslosung für den Rydercup 2010 gezogen worden. Grosse Freude ((((-:

Ich glaube, ich nehme eine Woche Urlaub und verbinde es mit ein paar Runden auf Plätzen in Südwales, die ich noch nicht kenne... Wie es sich für einen Reisegolfer gehört... Wahrscheinlich hole ich jetzt bald wieder den Walisisch-Kurs raus. Die "Beherrschung" der Landessprache kann ja nie schaden...