Montag, 31. Dezember 2012

Happy New Year

Ich hatte es zwar schon vor ein paar Tagen bei meinem Rückblick gewünscht, nun aber noch mal zum richtigen Datum.

Allen Lesern ein gesundes und tolles Jahr 2013.

Und zur Vorbereitung auf schöne Ruden im nächsten Jahr ein paar Anregungen für das nächste Jahr aus meinem Archiv (5x Küste und 5x Inland):












Freitag, 28. Dezember 2012

Ein Blick zurück und ein Neuzugang

2012 war für mich das Jahr, in dem ich bisher in meiner Karriere am wenigsten gespielt habe. Ich war nur 47 mal auf der Runde. Sonst habe ich meist um die 80 mal im Jahr gespielt. Aber irgendwie passte es dieses Jahr nicht. Beruflich stark eingespannt, unpassendes Wetter an Wochenenden und das erste Mal seit Jahren einen Urlaub über 2 Wochen ohne Golf. Dadurch habe ich dieses Mal nur 29 neue Plätze kennenlernen können.

Vielleicht lag es an der geringen Grundgesamtheit oder daran, dass dieses Jahr die Qualität der Plätze nicht so groß war. Auf jeden Fall gibt es dieses Jahr nur einen Neueinsteiger in meine Top 10. Der Neue ist ein großartiger Platz im Südwesten von London, dessen Gelände auch für Aufnahmen für SKYFALL genutzt wurden. Es handelt sich um

Hankley Common


Diesen Platz muss man unbedingt gespielt haben, wenn man sich im Südwesten von London befindet. Die anderen

Da es einen Neuzugang gibt, muss auch dieses Jahr wieder jemand verschwinden. Die Wahl dafür fiel mir wirklich sehr schwer, weil es sich um den bisher einzigen Platz in Deutschland in meinen Top 10 handelt. Leider muss nun Falkenstein raus aus der Liste. Das heißt natürlich nicht, dass er dadurch ein schlechter Platz ist. Ganz im Gegenteil. Er ist immer noch der beste in Deutschland, den ich bisher gespielt habe.

Ansonsten war mein Golfjahr, abgesehen von den erkundeten und gespielten Plätze, eines der besten meiner Karriere. Ich habe zwar nur 9 vorgabewirksame Turniere gespielt, aber 4 davon waren überdurchschnittlich, was das Ergebnis betraf. Dadurch habe ich nun ein Handicap, welches einige Herausforderungen für Turniere in 2013 mit sich bringen wird. Naja. Warten wir mal ab.

Auf jeden Fall wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2013. Vielleicht trifft man sich ja mal auf dem Golfplatz. Wer also Lust auf eine Runde mit mir hat und mir seinen Heimatplatz vorstellen möchte, sendet bitte ein e-mail an den Reisegolfer

Euer Reisegolfer Andreas

P.S.: Alle Premierenplätze 2012 sind in dem Album unten

Reisegolfer 2012

Donnerstag, 20. Dezember 2012

GC Prenden

Prenden ist ein Club im Nordosten von Berlin. Kurz nach der Wende gegründet und 1991 von Torsten Gideon gestaltet, ist er einer der älteren Clubs in den neuen Bundesländern. Der Club hat einen 18 Loch (Prenden Pines) und 9 Loch Platz (Hunter's Nine). Obwohl der Platz eigentlich mitten in der Pampa liegt, ist er trotzdem mit einigen Löchern direkt neben der Autobahn A11. Wahrscheinlich war sonst kein Platz vorhanden.


Grund meines Besuchs war eines der witzigsten Turniere, die ich bisher gespielt habe. Das Royal Benzinger Turnier. Es gab Preise für das beste Outfit, lustige Spiele zwischendurch, alkoholische Rundenverpflegung und eine tolle Party hinterher. Ach ja. Vorgabewirksam war die Runde auch...

Grün Loch 18
Der Platz ist sehr offen und windanfällig, hat einige interessante Löcher und bietet genug Abwechslung. Die Grüns waren etwas langsam, aber damit komme ich ganz gut klar. Am besten gefielen mir die 1, die 9 und die 14. Alles mittellange Par 4, bei denen man auch etwas nachdenken musste vor dem Schlag.

Fazit: Nicht schlecht, nicht besonders. Wer in der Nähe ist, sollte ruhig eine Runde spielen. Wenn man aber über 200 km Anreise hat (und sonst keine Termine in Berlin), sollte man sich vielleicht besser einen anderen Platz um Berlin aussuchen.

Reisegolfer-Rating: 4


Montag, 17. Dezember 2012

London Scottish Golfclub

Golf kam nach England durch den schottischen König James VI. Dieser kam nach dem Tod der kinderlosen Elisabeth I auf den Thron in England und wurde dort James I von England. Der gute James kam aus Schottland und brachte zusammen mit seinem Gefolge auch seine Golfschläger mit. Man wohnte im Schloss in Greenwich und hinter dem Haus auf dem Hügel spielte man zum Zeitvertreib etwas Golf. Der Golfsport war in England.


Dies passierte so um 1600.  Die Experten streiten noch, ob es sich um den ältesten Golfclub der Welt handelt, aber auf jeden Fall wurde 1608 der Royal Blackheath Golfclub "initiated". Es dauerte dann knapp 250 Jahre, bis die nächsten Golfclubs in England entstanden. 1864 Royal North Devon und 1865 London Scottish Golfclub. RND hatte ich schon, Royal Blackheath passte nicht, also musste ich den drittältesten Club in England spielen. London Scottish GC.

Abschlag Loch 2
Mitte des 19. Jahrhunderts waren schottische Grenadiere in Wimbledon Common stationiert. Diese langweilten sich anscheinend und die Offiziere ließen einen 7 Loch Platz um die Windmühle von Wimbledon bauen. Dies war die Basis für den London Scottish GC. 1871 erweiterte Tom Dunn dann den Kurs auf 18 Loch. Ungefähr um diese Zeit wurde es auch erstmals Nicht-Militärs gestattet, Mitglied zu werden. Nun denn. Es ging hin und her, die Mitgliederzahl wuchs, man stritt sich und der zivile Teile (der viel höhere Beiträge zahlen mußte) gründetete einen eigenen Club. Den "Royal Wimbledon GC". 1908 zog dieser dann ein paar Meter weiter auf den von Willie Park Jun. (der mit Sunningdale Old) gebauten neuen Platz.

Der Reisegolfer mit "upper red garment" an Loch 17
Übrigens lernte auch Harry Colt Golf spielen auf dem Platz in Wimbledon Common. Problem bei dem Platz auf dem im Park südwestlich der Londoner City war (und ist) übrigens, dass Spaziergänger (und ganz viele Hunde) überall auf dem Kurs Wegerechte haben. Um die Passanten zu warnen, müssen alle Spieler (auch heute noch) ein rotes Oberteil tragen. Zudem teilt sich der Club den Platz noch mit dem Wimbeldon Common GC. Deren Loch Nummer 1 ist das Loch 12 des LSGC. Ich war ganz schön verwirrt, als dort mit einem Male ein Dreier Flight vor mir einstieg und keine Anstalten machten, mich durchzulassen... (mich hatte keiner gewarnt)

More men in red
Warum schreibe ich so viel über die Geschichte des Platzes? Ganz einfach. Der Club hat eine tolle Historie, die Menschen waren sehr nett, aber der Platz an sich war sehr "rudimentär". Teilweise nett angeordnet, aber schlimme Fairways und Grüns. Die Löcher 7 und 13 waren ganz gut, aber der Rest war nicht der Rede wert.

Fazit: Wer Historie mag, keinen Anspruch auf manikürte Plätze hat und für wenig Geld golfen möchte (18 Loch 20 Pfund), sollte hier hin. Wer den super gepflegten, toll designten Platz braucht und bei dem Geld keine Rolle spielt, der soll lieber für 100 Pfund Royal Wimbledon spielen (Maximum Handicap 21).

Reisegolfer-Rating: 2 (wegen Geschichtsbonus)

London Scottish
 

Sonntag, 9. Dezember 2012

Reigate Heath GC

Wie es der Name des Clubs vermuten läßt, handelt es sich hier um einen Heidelandplatz. Entdeckt habe ich den Kurs bei der Suche nach einem 9 Loch Platz südlich von London. Zudem wurde er von Peter Alliss als Little Gem bezeichnet. Das hat mich dazu motiviert, nach meiner Runde in Addington einen Abstecher nach Reigate zu machen.

Blick vom Abschlag Loch 4 (das einzige Par 5 auf dem Platz)
Der Club ist schon 117 Jahre alt und wurde, unter anderem, von einem Mitgleid der Colman Familie gegründet (die mit dem Senf). Interessant war auch, das der Club das Gelände nur unter der Auflage pachten durfte, dass Frauen volles Spiel- und Stimmrecht haben. Das war 1895 nichts normales. Wählen durften Frauen in England erst 1921...

Loch 5
Der Platz ist wirklich ein versteckter Schatz. 9 Löcher pures Heidelandgolf. Durch die "Alternate Tees" spielt man den Platz bei zwei 9-Loch Runden wie einen 18 Loch.  Man hat alles, was man für einen schönen Platz braucht. Erhöhte Abschläge, Heide als Rough, große Grüns und interessante Bahnen, bei denen man auch mal nachdenken muss bei seinen Schlägen. Auf einer 18-Loch spielt sich der Platz als Par 67 mit einem Standard Scratch Score von 68. Der Kurs ist also schwerer, als es die 5600 Yards auf den ersten Blick vermuten lassen. Am schönsten fand ich übrigens die 1/10, die 5/14 und die 9/18.

Grün Loch 18
Nach der Runde habe ich dann noch auf der schönen Clubhausterrasse neben der 250 Jahre alten Windmühle ein Pint zu mir genommen und den großartigen Blick auf die Löcher 1-3 genossen. Kleiner Nachteil des Platzes ist, dass er sich auf öffentlichem Grund befindet und Fussgänger dort Wegerecht haben. Und da das Gelände so hübsch ist, wird dieses Recht auch reichlich genutzt.

Fazit: Süßer, kleiner Platz, den man unbedingt spielen sollte, wenn man sich in der Gegend befindet.

Reisegolfer-Rating: 4

Reigate Heath