Dienstag, 28. Januar 2014

Golfurlaub auf Cape Breton

Am Vortag wurde uns noch von der Dame im Fremdenverkehrsbüro fast garantiert, dass man auf dem Skyline Trail auf jeden Fall Elche antreffen würde. Grade gestern wäre eine Familie da gewesen, die eine ganze Herde getroffen hatte... Aber irgendwie breitet sich so etwas wie eine leichte Enttäuschung aus, wenn man dann zwar 3 Stunden gewandert ist, großartige Ausblicke auf den Sankt Lorenz Golf und den Cabot Trail geniessen durfte und ein leckeres Picknick zu sich nehmen konnte, aber die Tierchen liessen sich einfach nicht blicken...

Aussichtspunkt am Skyline Trail
Wie kommt man auf die Idee, in diese Gegend der Welt zu fahren, um Urlaub zu machen? Eigentlich ganz einfach. Man schaut in Listen der besten Golfplätze der Welt, entdeckt dort mehrfach "Highland Links" und in 2012 wurden auch noch die 18 Loch von Cabot Links mit großer Marketingunterstützung eröffnet. Wenn man sich dann etwas erkundigt, erfährt man, dass diese Insel im Norden der Provinz Nova Scotia viel mehr als "nur" Golf zu bieten hat:
  • Den Cabot Trail (eine der landschaftlich schönsten Strassen der Welt)
  • Walbeobachtung an verschiedenen Küstenorten
  • Glenora Distillery (die älteste Single Malt Destillerie in Nordamerika)
  • Den sehr schönen Cape Breton Highlands National Park (wo ca. 500 Elche beheimatet sind)
  • Meeresfrüchte für relativ wenig Geld
  • Weißkopfadler und Bären zum beobachten (wir bekamen nur die Adler zu Gesicht)
  • Das Museum des Erfinders des Telefons Alexander Graham Bell (der auch viele andere Dinge erfand...)
  • Und natürlich die beiden Weltklassegolfplätze Cabot Links und Highland Links
Man kann also einen tollen Urlaub mit einer Mischung aus Golf und anderen Aktivitäten erleben. Anbei noch ein paar Tipps für einen Trip dort hin:

Der Tag beginnt... (Am Bras d'or Lake)
Unterkunft: Die Auswahl ist groß. Vom einfachen B&B bis zum luxuriösen Hotel ist alles zu haben. Viele Hotel bieten Pakete zusammen mit Greenfee an (Beispiel). Da muss man einfach mal surfen und schauen. Uns hat Google Maps geholfen... Und immer Tage ohne Vorausbuchung übrig lassen, falls es mal irgendwo besonders schön ist. Hatten wir zweimal.

Golf: Die Insel hat eine große Auswahl an Plätzen, die man ausser der beiden Top-Kurse spielen kann:
Hier ruhig nach Paketen surfen. Da kann man sicher auch einen Euro sparen...

Anreise: Wir sind mit Condor nach Halifax geflogen. Das war direkt ab Frankfurt und bezahlbar. Ansonsten kann man auch Icelandair über Reykjavik oder Canada Air (oder LH) über Toronto nehmen.

Ach ja. Kurz bevor wir wieder an unserem Auto ankamen, entdeckten wir dann doch den Elch im Gebüsch. Weit weg und scheu. Aber ein Elch. Richtig viele Elche bekamen wir übrigens auf dem Golfplatz zu Gesicht... Highland Links liegt im Naturschutzgebiet und dort sind auch viele von den doch recht grossen Tierchen vertreten...

Da isser! Im Vorgarten zwischen Loch 15 und 16 in Highland Links
Für Golfer ist übrigens auch Prince Edward Island ein Paradies. Dort gibt es in netter Umgebung sehr viele schöne Plätze. Aber davon später mehr.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Abu Dhabi Golfclub - Als Hacker auf den Spuren der Profis

Der Abu Dhabi Golfclub wurde in Europa durch die dort seit 2006 stattfindenden HSBC Golf Championships bekannt. Und in Deutschland speziell durch den Sieg von Martin Kaymer in 2008. Ende des Jahres hatten wir noch ein paar Tage Urlaub übrig und dachten uns, diesmal kann man auch mal in die Sonne fahren. Gesagt getan und irgendwann standen wir einen Sonntag im Dezember mit unseren Bags vor dem Clubhaus des Abu Dhabi GC.

Die Umkleidekabine
Alles hier war gut organisiert. Wir bekamen ein Ticket im Proshop und mit dem ging es dann erstmal in den Umkleidebereich. Der war schon klasse. Ich habe mich für den Schrank von Herrn Kaymer entschieden. Dachte mir, das sei passend... :-) Danach ging es dann mit unseren Tickets zum Caddymaster. Dort wartete die nächste Überraschung. Jeder bekam ein Abu Dhabi GC-Bagtag mit seinem Namen. Das Teil ist nun eine schöne Erinnerung an meinem Bag. Nach kurzem Einschlagen (natürlich mit Ballpyramide für jeden) ging es dann auf die Runde. Der Kurs war relativ leer und vor uns war alles frei. Glücklicherweise gelangen die Abschläge vor dem Augen des Starters...

Die 18. Wo jeder (ausser ich) eine Eaglechance hat...
Der Platz war richtig gut. Mit 6800 yard von Grün nicht zu lang und auch vom Design her gut gelungen. Meist waren die Landezonen durch Bunker verengt. Das passte auch von den kürzeren Abschlägen. Im Gegensatz zu den anderen beiden bekannten Plätzen in Abu Dhabi ist das Wasser hier nur in Form von Teichen vorhanden. Ich bevorzuge zwar den Meerblick, aber das hier war auch schön anzusehen. Ein wenig Probleme hatte ich mit den Grüns. Die waren mir manchmal zu groß. Dazu kam auch, dass diese anscheinende noch nicht ganz für das große Turnier (3 Wochen nach uns) hergerichtet waren. Wir hatten beide das Gefühl, das die Grüns manchmal zu unstet waren... Ist zum European Tour Event aber sicher anders. Meine Favoriten waren die 9 (Par 4 in Richtung des Falken-Clubhauses) und die 12 (nettes Par 3. Vorne geschützt durch einen Teich und hinten durch eine Felsmauer, von der die Bälle sonst wohin springen). Selbstverständlich war der Platz optimal gepflegt.


Nach der Runde habe ich dann in aller Ruhe den tollen Nassbereich genutzt. Als ich mit dem duschen fertig war, hatte ein freundlicher Mitarbeiter meine Schuhe geputzt. Diese sahen nachher fast aus wie neu... Der gute Mann hat sein Trinkgeld verdient. Natürlich sollte ich auch erwähnen, dass der Snack im Clubhaus ganz vorzüglich war.

Fazit: Wer hier ist, muss unbedingt diesen Platz spielen.

Reisegolfer-Rating: 6

Abu Dhabi Golf Club

Montag, 13. Januar 2014

White Nugget - Der Balltest

Wer längere Zeit einen Blog betreibt, bekommt irgendwann zwangsläufig Angebote, auf dieses oder jenes hinzuweisen, einen Link zu veröffentlichen oder für etwas bestimmtes Promotion zu machen. Meistens sende ich ein freundliches Mail, in dem ich antworte, kein Interesse zu haben. Ganz selten mache ich mal eine Ausnahme. Eine solche war die Anfrage des noch recht neuen Golfballvertriebs "White Nugget".

Während des Balltests
White Nugget ist ein Direkvertrieb, deren Produkte man derzeit nur beim Hersteller beziehen kann. Das spart einen Großteil der Vertriebskosten. Die gesparten Kosten (hergestellt wird wohl in Asien, wie es alle machen) kann man dann in das Marketing stecken. Z.B. Balltests mit dem Reisegolfer. Also lagen vor ein paar Wochen 2 Karton mit 24 Golfbällen bei uns auf dem Tisch. Gute Gelegenheit, mal die Bälle zu spielen, war einer meiner seltenen Golfurlaube. Das Produktportfolio besteht aus 4 verschiedenen Bällen. Getestet haben wir die günstigsten (18 Karat) und die teuersten (Buffalo Bill).

Der Test bestand aus 3 Runden á 18 Loch. Meine Frau spielte den Buffalo Bill (wegen des Schnäuzers) und ich den 18 Karat. Da ich nur ein Durchschnittshacker mit einem niedrigeren zweistelligen Handicap bin, bin ich möglicherweise nicht der Richtige für einen ausführlichen Golfballtest. Vielleicht hätte man dafür lieber einen konstant schlagenden Roboter nehmen sollen... Ich kann für mich nur sagen, dass die 18 Karat Bälle ganz in Ordnung waren. Mir fiel nichts negatives auf. Und wenn ich einen verschlagen hatte, fand man ihn auch nicht besser im Rough wieder, als andere günstige Bälle.

Im Vergleich zu mir war Nicole richtig begeistert. Sie hat die guten Runden (mit einigen Birdies) immer in Verbindung mit den neuen Bällen gebracht. Und natürlich hatte es ihr der Schnäuzer auf dem Ball angetan. Nun denn. Hier haben die Bälle jemanden glücklich gemacht...

Fazit: Golfbälle halt. Ich habe den Unterschied zu anderen nicht erkennen können... Aber der Preis ist ok.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Royal Golf Club des Fagnes - Spa

Das Entdecken von neuen Golfplätzen kann manchmal richtig Freude machen. Am 03.10. war wieder mal so ein Tag. Ich war im Bochum, musste am darauffolgenden Freitag im Büro anwesend sein und konnte deshalb nicht zurück nach Hamburg. Also schaute ich 2 Tage vorher, wer mich haben wollte. Ich wollte einen klassischen Heidelandplatz spielen, der in Rankings von Holland oder Belgien recht hoch stand und der von Bochum in knapp 2 Stunden zu erreichen war. Eindhovensche hatte ein Turnier, Limburg auch. In Spa hatte ich dann Glück. Frederic im Sekretariat sprach englisch und hatte auch Startzeiten frei. In Belgien war ja auch kein Feiertag. Ich dann also am Tag der Deutschen Einheit los nach Belgien.


Da die Strassen morgens fast leer waren, war ich trotz Umleitung kurz hinter Lüttich pünktlich. Ich muss wohl auf dem Parkplatz etwas verloren ausgesehen haben. Auf jeden Fall wurde ich freundlich auf deutsch angesprochen. Der nette Mann zeigte mir, wo ich hin musste, um mein Greenfee zu zahlen und fragte dann am Ende, ob ich nicht vielleicht bei seiner Gruppe mitspielen möchte. Kleines Privatturnier. Man startet nur eine Stunde später als ich es für mich geplant hatte. So kam ich an Hermann. Hermann wohnte schon einige Jahre in Spa und war Clubmitglied und erzählte mir einiges über den Club.


Der Club wurde 1930 gegründet und der Platz wurde von Tom Simpson designed. Er galt schnell als einer der schönsten in Kontinentaleuropa. Dazu war kein grosses Marketingbudget nötig. Aber zur Steigerung der Bekanntheit half es sicher, dass der belgische König dort gerne spielte. Nahe Spa mitten im Wald gelegen, spielt man dort in absoluter Ruhe. Der Platz ist mit 5600 Metern von Gelb für heutige Verhältnisse nicht sehr lang. Die fehlende Länge wird aber durch die Notwendigkeit von strategischen Spiel ausgeglichen, die das Design verlangt. Jedes Loch ist anders, und die Wege vom Grün zum nächsten Loch sind immer recht kurz. Der Platz bietet sehr viel Abwechslung und man hat viel Spaß. Auch wenn man etwas schlechter spielt, kann man den Platz sehr geniessen. Zudem ist das Greenfee während der Woche mit 60 Euro sehr fair für so einen Platz. Besonders angetan hat es mir die Gestaltung der Bunker und die Grüns. Ein besonderes Loch zu erwähnen fällt mir auch schwer, da man beim ersten Mal bei jedem neuen Loch etwas neues schönes entdeckt.


Nach der Runde gab es dann für die Teilnehmer des kleinen Privatturniers klassisch belgisch Steak Frites mit verschiedenen Beilagen. Sehr lecker. Dazu wurde ich in dieser Gruppe von für mich Fremden aufgenommen, als wäre ich schon lange dabei. Es war also ein perfekter Tag, der mich wieder in meiner Meinung bestärkte, dass Golf zumeist ein sehr sozialer Sport mit vielen netten Menschen ist, die man immer wieder kennenlernen kann. Mit Hermann bin ich übrigens immer noch in Kontakt...

Fazit: Unbedingt spielen!

Reisegolfer-Rating: 7

Donnerstag, 2. Januar 2014

Highland Links - Cape Breton

Cape Breton ist nicht unbedingt das Top-Ziel für Golfer aus Mitteleuropa. Ich denke mal, dass die meisten deutschen Golfer gar nicht wissen, wo dieser Ort liegt. Das macht aber nichts, weil diese Region auch so nicht zu den bevorzugten Reisezielen eines Mitteleuropäers gehören. Was schade ist. Denn auch ohne Golf bietet diese Region vieles, was wir "zu Hause" nicht zu sehen bekommen. Man kann toll wandern, man kann Wale beobachten, man kann den Cabot Trail erkunden, man kann segeln, man kann Weißkopfseeadler treffen und man kann toll Golf spielen.

Am Cabot Trail
Nun denn. Wie kommt man auf die Idee, hier Urlaub zu machen? Zum einen durch die Eröffnung von Cabot Links in 2012. Zum anderen durch Top 100 Listen der besten Golfplätze der Welt, bei denen Highland Links regelmässig genannt wird. Und wenn es irgendwie geht, das Greenfee bezahlbar ist und in der Umgebung noch andere schöne Ziele sind, dann versuche ich alles was geht in der Welt, auf diesen tollen Plätzen zu spielen.

Der Reisegolfer am Abschlag Loch 3
Highland Links ist ein öffentlicher Golfplatz der von Parks Canada, der kanadischen Nationalparkverwaltung, betrieben wird. 1941 eröffnet wurde er von einem der großen Golfarchitekten der Geschichte, Stanley Thompson, erbaut. Der Beiname für den Kurs ist der "Mountain & Ocean Course". Ist ganz passend, finde ich. Man beginnte mehr oder weniger am Atlantik, arbeitet sich dann in die Berge und kommt anschliessend wieder zurück zum Meer. Dazwischen liegen fantastische Bahnen, bei denen das spielen viel Spass macht. Vorher hatte man uns angekündigt, dass wir wohl auch Elche zu sehen bekommen. Leider war davon die ersten 15 Loch nichts zu sehen. Erst als wir eigentlich schon aufgegeben hatten, liefen uns sogar 3 über den Weg. Einer in einem Vorgarten am Weg zwischen Loch 15 und 16. Und dann noch Mutter mit Kalb am Abschlag der 17. War schon ein besonderes Erlebnis, die Tiere mal so nahe zu sehen. Und dann noch auf einem Golfplatz.... Nett ist auch die Halfway-Hütte an der 10. Dort gibt es am höchsten Punkt des Kurses leckerere Grillwürste, bevor es an den Abschlag der 10 geht (tolles Par 3).

Loch 12. 240yard Par 3
Auch erwähnenswert ist der lange Weg zwischen Loch 12 und Loch 13. Das sind knapp 1000 Meter. Ganz schön lang. Selbst mit einem Cart kommt einem dieser Weg ewig lang vor. Nun denn. Ich kann den Platz nur empfehlen. Tolles Design, klasse Umgebung und gut gepflegt. Macht euch einfach selber ein Bild.

Fazit: So stelle ich mir einen tollen Golfplatz vor

Reisegolfer-Rating: 9
Highland Links