Mittwoch, 21. August 2013

Dundonald Links

Als dritten Kurs unseres Kurztripps nach Ayrshire hatten wir uns aus zwei Gründen für Dundonald entschieden. 1.) es ist ein Linkskurs, der auf meiner Küchenliste verzeichnet ist und 2.) kann man den Platz auch Samstags spielen. An den ersten beiden Tagen hatten wir mit dem Wetter ja einigermassen Glück gehabt. Ein paar Tropfen am Anfang in Prestwick, aber ansonsten meist Sonne. Das sah am Samstagmorgen etwas anders aus. Regen, Regen, Regen. Aber wir hatten ja unsere Startzeit und hofften auf unser Glück. Zudem sah es auf dem Regenradar von BBC Weather aus, als ob es irgendwann am Vormittag aufhören könnte.


Auf jeden Fall kamen wir pünktlich im Nieselregen an. Alles ganz freundliche Menschen dort und man bot uns auch an, etwas zu warten und späten zu starten. Aber wir waren dann heiß und das Whiskytasting am Nachmittag wartete ja auch noch. Nach den letzten Tagen brauchte ich dann doch mal ein paar Bälle und entschied mich für das Sonderangebot an Srixon Bällen. Beim Auspacken merkte ich dann, dass eine Packung fehlte. Die Dame am Tresen war dann aber so aufgeregt, dass sie mir aus Versehen eine Packung richtig teurer Logobälle gab. Aber auch die kann ich ich ohne Probleme verspielen.


Der Starter erklärte uns den Kurs, etwas Geschichte und los ging es. Loch 1 war ein gut gestaltetes Par 4, welches je nach Wind, simpel oder herausfordernd ist. Wir spielten gegen den Wind und den Nieselregen und ich war glücklich mit meinem Bogey zum Start. Das nächste erwähnenswerte Loch war die 6. Ein nettes Par 3, bei dem man sehr präzise spielen musste. Kurz, aber mit interessantem Grün. Die 9 war dann ein schöner Abschluß für die erste Hälfte. Leider bin ich dort an mir und dem hoch gelegenen Grün gescheitert.


Die zweiten 9 waren die für mich spannenderen Löcher. Richtig gut fand ich die Löcher 11 bis 13. Die 11 ist das Signature Hole des Platzes (schweres Par 3) und bei den nächsten beiden Löchern spielt man sich dann in Richtung See (wobei zwischen dem Platz und dem Meer noch Western Gailes liegt). Zum Finale gab es dann ein Par 5, bei dem man das Grün über einen Wassergraben anspielen musste. Welches kein Problem für den defensiven Spieler ist, aber für mutigere Naturen doch ein (für mich) unüberwindliches Hindernis ein kann.


Dundonald ist ein ganz toller, wenn auch noch junger, Golfplatz. Es handelt sich um die Pay&Play Tochter von Loch Lomand. Architekt war Kyle Phillips (u.a. auch Kingsbarns). Nett fand ich, dass man fast immer mit seinem Loch alleine war. Man sah nur selten andere Spieler, da der Blick zu Nachbarlöchern meist durch (künstliche) Dünen versperrt war. Vom Ergebnis her war der Tag für mich schrecklich. Aber da ich gelernt habe, mit so etwas umzugehen, hatte ich viel Freude. Ach ja. Die Sonne kam ab Loch 5 auch wieder raus... Und das Whiskey Tasting am Nachmittag war auch nicht schlecht.

Fazit: Sehr guter Golfplatz, den man unbedingt in seine Tour in Ayrshire einbauen sollte

Reisegolfer-Rating: 6

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Dundonald

Montag, 12. August 2013

The Prestwick Experience

Als Teil der Tour in Ayrshire wollte ich natürlich auch am Geburtsort der British Open eine Runde spielen. Auf dem Old Course in Prestwick. Und da man dort nicht immer hinkommt, habe ich sofort die angebotene "Experience" gebucht (wird immer Dienstags und Freitags angeboten). Diese beinhaltete ausser der Runde am Vormittag ein Lunch im Dining Room. Ich hatte also den klassischen britischen Golftag gebucht.

So sollte man die 1 spielen...
Aber von Anfang an. Da wir knapp 400 Meter vom Clubhaus entfernt wohnten, fuhren wir als sportliche Golfer natürlich mit dem Auto zum Club... Dort angekommen, meldeten wir uns zuerst an und zogen uns danach unsere Schuhe an (natürlich nicht auf dem Parkplatz, sowas machen nur Kulturbanausen...). Selbstverständlich gab es auch hier nicht die Range in der Nähe des Clubhauses. Sowas brauch hier anscheinend keiner. Daher fiel auch diesmal das Einschwingen aus und es bleiben nur ein paar Putts und das aufwärmen a la Jiminez.

Die Cardinal Bunker. Man musste von rechts nach links spielen...
Vor dem ersten Schlag wurde vom Club das obligatorische Erinnerungsfoto unter der Uhr des Clubhauses gemacht und nach kurzer Einweisung ("don't use your driver for the first shot") begann die Runde auf einem der berühmtesten Anfangslöchern weltweit. "Railway"! Links und vor uns Rough und rechts bis zum Grün die Schienen der Strecke Ayr-Glasgow, die natürlich Aus waren. Die Landezone war fair, aber doch irgendwie klein. Mit zwei sauberen Eisenschlägen ist man aber doch auf dem Grün. Nach einem kurzen Par 3 ging es dann zu einem weiteren Klassiker. Loch 3. Cardinal. Ein Par 5, bei dem man beim ersten Mal extreme Probleme hat zu wissen, wo man hinzielen soll. Zudem begann dort auch ein Schauer. Die Schwierigkeit waren die riesigen Bunker, die man mit dem zweiten Schlag überqueren musste. Zudem sah man sein Ziel überhaupt nicht. Da hätte uns ein Caddy sicher geholfen... Tolles Loch auf jeden Fall. Beim nächsten Mal wird es leichter...

Der Sahara Bunker vor dem Grün der 17
Über das Himalaya (Loch 5, Par 3 blind über ein Reisendüne) und viele weitere wunderbare Linkslöcher ging es dann mit Loch 14 wieder Richtung Clubhaus. Aber es war noch nicht zu Ende. Es kam ja noch ein weiterer Klassiker. "The Alps". Loch 17. Mittellanges Par 4, bei dem man mit dem zweiten Schlag über eine sehr hohe Düne das Grün anspielen musste. Damit war es aber noch nicht genug. Hinter der Dünde und vor dem Grün war noch ein Bunker mit dem Namen "Sahara". Man kann sich die Größe dieses Sandkastens grob vorstellen. Nach dem netten Abschluß mit der kurzen "Clock" (Par 4 284 Yard) ging es dann unter die Dusche.

Der zufriedene Reisegolfer beim Käse...
Selbstverständlich kommt hier keiner auf die Idee, nach einer Runde mit Golfklamotten essen zu gehen. Nein. Hier hat man Stil. Sakko und Krawatte ist Pflicht beim Mittagessen. Für die Damen ist ein dezentes Kleid ausreichend. Vor dem Essen nimmt man aber noch seinen Aperitiv zu sich. In Prestwick ist ein Kümmel das beliebteste Getränk (auch interessant. Oder?). Das Essen im Dining Room war dann wirklich klasse. Man hatte die Wahl zwischen 3 Vorspeisen und 3 Hauptspeisen gefolgt von leckeren Dessert und grandiosen britischer Käseauswahl. Alles von sehr guter Qualität und strafte alle Lästerei über die miese britische Küche Lügen. Wir waren richtig glücklich und gönnten uns nach dem Lunch noch einen Kümmel zum Kaffee. Ach ja. Das ganze Clubhaus ist für einen wie mich eher ein Museum, als ein Treffpunkt für Mitglieder eines Golfclubs... Es war also eine rundum gelungene "Experience". Gerne wieder!

Fazit: Tolles Erlebnis. Klasse Golfplatz. Wenn dort, dann auch die Experience buchen. Ist den Mehrpreis wert.

Reisegolfer-Rating: 8

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Prestwick Experience

Donnerstag, 1. August 2013

Turnberry Ailsa

Im Juni ergab sich für mich die Möglichkeit, spontan einen Kurzausflug zu machen. Die Reisegolferin war beruflich unterwegs und ich habe dann einfach mal geschaut, wo man so hin kann und wo ich noch nicht war. Ein Blick auf meine Küchenkarte mit den Top 100 Kursen der britischen Inseln brachte dann eine schnelle Lösung meiner Überlegung. Ayeshire in Westschottland hatte noch keine "Erledigt-Haken". Also schnell einen Flug gebucht und dann bei einem örtlichen Anbieter (Ayrshire Golf Tours) eine Tour mit 3 Nächten und 3 Plätzen angefragt. Einen Tag später hatte ich die Bestätigung und die Detailplanung konnte beginnen.

Das Resort
Der erste Platz unserer Tour war dann auch gleichzeitig einer der Höhepunkte, was meine bisher gespielten Golfplätze angeht. Turnberry! Der Kurs war Schauplatz von bisher 4 British Open (mit dem unvergesslichen Duel in the Sun 1977) und 6 Senior Open. Zudem war er auf meiner Küchenliste an Nummer 1 gelistet. Da unser Flug früh genug war, hatten wir genügend Zeit mit der Anfahrt zum Platz. Turnberry liegt etwa 30 Minuten südlich der Hauptorte in Ayrshire (in unserem Fall von Prestwick, wo wir unser Hotel bezogen hatten). Also etwas ausserhalb. Natürlich hätte man auch in dem Resort dort übernachten können, aber das war mir doch etwa zu teuer.

Loch 6, Par 3 (blöder Bunker rechts...)

Am Starterhaus wurden wir von Malcolm empfangen. Ein netter älterer Herr, der geübt darin war,  mit den Touristen einen Schnack zu halten und gleichzeitig Empfehlungen für den Abschlag herauszufinden (versteckte Frage nach der Spielstärke und netter Hinweis, dass Abschlag X (es gab 3 für Herren) für viel Spass sorgen werden. Also richtig gut.

Blick vom Championship Abschlag der 9
Der Platz selber war ein Traum. Ein lockerer Anfang mit einem mittleren Par 4, welches rechts sehr stark mit Ginster bestückt war wurde von immer schwereren Löchern gefolgt. Und alle Löcher sahen vom Abschlag immer einfacher aus, als sie in Wirklichkeit waren. An einigen Löchern (und vor allem den Bunkern) bin ich fast verzweifelt. Aber es war schön und ich hatte Freude! Und darum geht es ja. Oder?
Loch 10. Dinna Fouter
Die Qualität der Löcher erhöhte sich im Laufe der Runde. Hohe Dünen, gut platzierte Bunker und ganz tolle Grüns. Visuelle Höhepunkte waren auf jeden Fall die Löcher um den Leuchtturm herum (Löcher 9-11). Wirklich schön. Ich hatte einen kleinen "Höhepunkt" bei dem Blick. Mein persönlicher Favorit, was die Löcher angeht, war auf jeden Fall die 16 (Wee Burn). Dabei empfindet man den Bach gar nicht als so klein, wenn man drin liegt...

Grün der 16. Wee Burn. Man sollte das Grün schon im hinteren Berech treffen...
Nach dem schönen Abschluß auf der 18, war das Kaltgetränk nach der Runde echt verdient. Die Bar und das Restaurant lohnen sich allein wegen des Ausblicks und der ganzen Fotos im Flur. Und der Preis war vollkommen in Ordnung. 99 Pfund Twilight Rate für so einen Platz war klasse.

Ach ja. Grossartig ist es auch, wenn man aus der Ferne den Dudelsackpfeifer hört, der immer zwischen 18:30 und 19:00 Uhr vor dem Hotel aktiv ist...

Fazit: Muss man unbedingt spielen

Reisegolfer-Rating: 9,5 ( :-) )

Turnberry