Montag, 29. Oktober 2007

Gutes Turnier?

Am Sonntag habe ich wohl mein letztes vorgabewirksames Turnier in diesem Jahr gespielt. Es war ein wunderschöner Herbsttag mit viel Sonne und großartigen Farben an den Bäumen. Zudem habe ich mein bestes Turniergolf in diesem Jahr gespielt. 90 Schläge. 36 Stableford Punkte. Aber war ich wirklich zufrieden? Ehrlich gesagt nicht. Sobald ich meine Punkte wußte, fing ich an, über die Putts nachzudenken (ich ärgerte mich), die ich nicht versenkt habe, aber hätte einlochen müssen.

Würde mich freuen, wenn ich Kommentare bekäme, wie andere ein "gutes" Turnier für sich selbst definieren.

Schöne Woche

Samstag, 27. Oktober 2007

Die Entdeckung der Langsamkeit

Letzten Sonntag haben wir uns (auch aus Kostengründen) enschieden, einen öffentlichen Kurs in der Nähe von London zu spielen. Golf in England bietet alle Preislagen. Vor allem aber die bekannten, oder berühmteren Kurse sind teilweise sehr teuer. Beispielsweise zahlt man für eine Runde auf den Westcourse in Wentworth (hier finden immer jährlich die PGA Championship und das World Matchplay statt) über 200 Pund. Das sind fast 300 Euro. Und dort hört es für mich nun wahrlich auf. Zudem kann man auf den meisten Plätzen der privaten Mitgliederclubs am Wochenende nicht spielen, da dort die Mitglieder unter sich sein wollen. Manche Clubs erlauben Gästen aber, dann ab z.B. 13.00 Uhr zu spielen.

Aber zurück zur Langsamkeit. Wir also also pünktlich dort. Da es eine öffentliche Anlage war, konnte man sich sogar auf der Range einschlagen. Die Bedingungen waren hervorragend. Das Wetter war klasse. Die Vorfreude stieg. Es konnte losgehen.

An Loch 1 (mittleres Par 5 durch den Wald) mussten wir etwas auf den Flight vor uns warten. Kennt man ja. Ist man auch gewohnt. Das Loch hatten wir auch gut beendet. Da wir selber auch nicht der schnellste Flight der Welt sind, war alles noch ok. An Loch 3 begann es dann aber. Als wir ankamen, hatte der Flight vor unserem Flight gerade abgeschlagen. Dafür hatte ich ja auch noch Einsehen. Wetter war ja klasse. Es gab eine Bank und andere Termine hatten wir auch nicht. Immerhin durften wir ca. 45 Minuten nach unserem ersten Abschlag mit Loch 3 beginnen. Es war 13.45. Wir hatten noch 16 Loch vor uns und ich begann zu rechnen. Die ersten beiden Löcher hatten wir übrigens nicht so schlecht gespielt.

Das ganze ging dann noch ca. 5 Stunden so weiter. Warten, spielen, warten, spielen...Wir hatte schon besser gespielt in unserer Karriere. Loch 17 (ein schönes Par 3 mit Halbinselgrün über einen See) beendeten wir im Halbdunkel. Am Tee von Loch 18 taten wir uns mit den Franzosen hinter uns zusammen. Aber eigentlich hätte man sich das auch sparen können. Man sah sowieso nicht mehr. Es war 18.00 Uhr und es war dunkel. Wir brauchten also 6 Stunden für 18 Loch.

Fazit für mich (und Empfehlung an alle, die im Herbst im Großraum London Golf spielen möchten) war dann: spiele an Wochenenden nicht mehr auf öffentlichen Plätzen. Suche Dir private Clubs, die Gäste auch an Wochenenden zulassen und geniesse den Golftag ohne allzu viel warten. Einfach im UK Golf Guide nachschauen (http://www.uk-golfguide.com) oder im R&A Handbook. Die haben einige nette Clubs zur Auswahl.

Der Platz, bei dem wir so lange spielen "durften" hieß übrigens Silvermere und befindet sich südwestlich von London in der Nähe der Kreuzung M25 und A3. Ein eigentlich netter und gut angelegter Parkland Course, der aber aufgrund der öffentlichen Zugangs mit nicht ganz so tollen Grüns (voller Pitchmarken) und Fairways zu kämpfen hat. Der Preis pro Stunde war natürlich super. Aber ganz ehrlich bevorzuge ich etwas zügigeres Golfspiel und ich bin auch bereit dafür etwas mehr auszugeben. In diesem Sinne

Gute Nacht

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Hayling Golfclub

Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit in Hayling wieder mal einen Linkskurs zu spielen. Der Club Club liegt östlich von Portsmouth direkt am Starnd gegenüber der Isle of Wight. Gegründet wurde der Club 1883 und schon 1 Jahr später gab es einen 18 Loch Kurs. Bis auf die Löcher 1 und 18 spielt man in den Dünen. Bäume gibt s natürlich nicht, dafür genügend Ginsterbüsche. Diese waren sogar noch etwas gelb. Das Land, auf dem sich der Club befindet, gehörte die ersten 110 Jahre der Clubgeschichte der Familie Sandeman (die mit dem Sherry). Die Familie stellte auch viele Jahre den Präsidenten. Heutzutage gehört das Gelände dem Club. Der Platz an sich taucht in einigen Top 100 Listen hier in England auf. Und er hat es auch verdient. Nun aber weg von der Geschichte hin zu unserem großartigen Golferlebnis.

Einige Tage zuvor rief ich bei Club an und man erzählte mir, dass am Wochenende Besucher ab 10.00 Uhr zugelassen sind. Wenn wir also um 09.30 dort sind und uns anstellen, werden wir ohne Probleme beginnen können. Wir sollten nur bis ca. 10.45 starten, da ab 11.00 ein Turnier stattfindet. Gesagt, getan. Nach einem Nachtabbruch (06:30 Uhr) ging es nach einem ausgiebigen Frühstück Richtung Süden zum Ärmelkanal. Über der Themse in Staines lag noch leichter Nebel. Aber oberhalb des Nebels sah man schon strahlenden Sonnenschein. Es war nicht allzu warm (3°), aber dies sollte sich noch ändern. Nach 90 Minuten Fahrt trafen wir pünktlich auf dem Clubparkplatz ein. Schon der Blick vom Parkplatz ließ die letzte Müdigkeit verschwinden und die Vorfreude ins Unendliche steigen (man beachte bitte die Strandhütten auf dem Bild unten). Also kurz zahlen beim Proshop und los gehts. Entgegen den Anweisungen haben wir unsere Schuhe am Auto gewechselt und nicht im Clubhaus. Aber man möge uns diesen Fauxpas verzeihen. Wir wollten keine Zeit verlieren.


Blick auf Grün Loch 18 und Abschlag Loch 1


Auf dem Übüngsgrün dann die erste positive Überraschung. Das Grün war unglaublich schnell. Zu diesen schnellen Grüns habe ich bisher habe kaum Vergleiche in meiner bisherigen Golfkarriere (vielleicht 2 oder 3 Linkskurse in Schottland). Auf jeden Fall unbeschreiblich schnell und ehrlich. Dann sind wir zum Abschlag und habe uns einfach mal eingereiht. Wir müssen irgendwie einen deutschen Eindruck gemacht haben. Auf jeden Fall fragte man uns sofort, ob wir aus Deutschland kommen ("are you german?") und wie wir es hier finden. Und wir sollten auf die Grüns aufpassen. Diese seien etwas schneller...Netterweise hat man uns dann vorgelassen (wenn die geahnt hätten, dass sie den zweitlangsamsten Zweierflight Norddeutschlands vorlassen...)


Also begannen wir einfach mit dem Par 3 auf Loch 1. Zweiter Schlag auf dem Grün und dann 3 Putts. Man muß sich doch erst and die Geschwindigkeit gewöhnen. Am nächsten Loch (Par 5) gab es dann sogar ein erstes Par. So ging es dann weiter durch die Dünen. Das Spielen war einfach ein Genuss und der Score war meist zweitrangig. Es war einfach ein Golferlebnis erster Klasse. Der Club wurde während des Krieges übrigens von der Royal Navy als Ablenkung für deutsche Bomber genutzt. Portsmouth (2 Meilen Luftlinie) war der wichtigste Marinehafen der Royal Navy. Also hat man einfach mit besonderer Beleuchtung auf dem Golfplatz die Stadt Portsmouth simuliert. Das Ergebnis für den Platz waren einige zusätzlich Unebenheiten. Ob es Portsmouth geholfen hat, habe ich nicht herausfinden können. Spuren dieser Zeit finden man u.a. auf Loch 7 (siehen Foto unten. Der Bunker rechts).



Loch 7 (man beachte den echten Bunker rechts hinten)


Die Runde hatte für uns beide rein golferisch Höhen und Tiefen. Aber als Gesamterlebnis war es einfach toll. Auch die Abschläge waren teilweise richtig klasse und eine Herausforderung. Blinde Abschläge, an denen man nur Dünen und einen schwarz-weißen Stab sah. Oder Fairways, die mehr als 150 yards vom Abschlag begannen (dazwischen war hohes Dünengras).


Abschlag Loch 13 (wo ist das Fairway?)


Ab Loch 14 wurde das Wetter etwas schlechter. Es kamen Wolken und die Sonne lachte etwas seltener. Ob es mit dem Wetter zusammenhing, kann ich nicht sagen. Aber ab Loch 14 gönnten wir uns beide eine kleine spielerische Pause. Ab Loch 17 hatten wir uns dann aber wieder gefangen und die letzen beider Löcher wurde mit einem Bogey beendet.

Clubhaus

Nach der Runde ging es dann zum Lunch in das schöne Clubhaus. Die Wolken verzogen sich auch wieder. Leider hatten wir schon Oktober. Sonst hätten wir wohl nochmal 18 Loch gespielt. So sind wir dann aber über Arundel (ein süßes mittelalterliches Örtchen) zurück nach Staines gefahren.


Schöne Grüße vom Flughafen Heathrow


Nebel in London II

Hat zwar nichts mit Golf zu tun, aber ich wollte gerne ein Foto einstellen, das ich einfach veröffentlichen muß.

Letzte Woche hatten wir 5 Tage nacheinander tagsüber Sonnenschein mit blauem Himmel in Südengland. Da wir Ende Oktober haben und ich an der Themse wohne, war morgens oft leichter Nebel. Wenn man also morgens aus dem Fenster schaute, hatte man einen großartigen, unbeschreiblichen Ausblick, den ich unbedingt fotografieren mußte:


Schöne Grüße aus Staines

Montag, 22. Oktober 2007

Ein langes Golfwochenende

Dieses Wochenende kam meine Frau nach England und wir haben ein Golf-Pur-Wochenende in England verbracht. Donnerstag auf die Range zum einspielen. Freitag nachmittag 9 Loch in Datchet unterhalb Schoss Windsor. Am Samstag als Höhepunkt Hayling Golfclub (ein Linkskurs naehe Portsmouth). Und gestern eine Runde über fast 6 Stunden auf einem öffentlichen Platz südwestlich von London.

An den 4 Tagen war alles vorhanden, was einen Golfer freut und auch ärgert. Es waren 4 Tage mit Sonnenschein, teilweise solidem Golf und anständigen Scores. Aber auch Löcher an denen man dachte, man hätte Golf spielen verlernt. Die 4 Tage haben also alles geboten, was man an Golf so mag.

Einzelheiten über die gespielten Plätze gibt es dann wohl Donnerstag oder Freitag, wenn ich wieder meinen eigenen PC habe.

Bis dahin schöne Woche aus East Horsley, wo ich bis Mittwoch einen Trainingskurs absolviere.

Freitag, 12. Oktober 2007

Henley Golf Club

Vor ein paar Tagen hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit einem Kollegen eine Runde in Henley zu spielen. Henley liegt etwas nördlich von Reading und ist eigentlich bekannt für die jährliche Ruderwoche. Der Club selber feiert dieses Jahr sein hundertjähriges. Der Kurs wurde von James Braid designed, von dem u.a. auch Carnoustie entworfen wurde.

Grün Loch 18 mit Clubhaus

Da wir während der Runde nicht groß aufgehalten werden wollten, verabredeten wir uns für 07.30 Uhr vor dem Clubhaus. Für mich hieß dies, ca. 1 Stunde Anfahrt und entsprechendes aufstehen. Ich habe aber keine Minute des frühen aufstehens bereut. Es war ein großartiger Morgen. Die Sonne war gerade aufgegangen, es war blauer Himmel und in einigen Täler lag noch leichter Nebel. Schon die Anfahrt war also schön.

Der Platz war normal lang mit 6200 yards (ca. 5650 Meter) und die Fairways waren nicht zu eng. Also beste Voraussetzungen für einen Mittelmaßgolfer, wie ich es bin. Die wahre Freude war aber die Parklandschaft und die schnellen Grüns. Diese waren auch sehr gut mit Bunkern verteidigt. Es war wieder einer von diesen Plätzen, die mehr Bunker am ersten Loch haben, als mein gesamter Heimatplatz.

Grün Loch 3 in der Morgensonne


Dazu kam ein Tag, an dem ich sogar einigermaßen vernünftig gespielt habe. Die ersten 9 habe ich mit 43 Schlägen beendet.


Auf den zweiten 9 kam dann wieder mein üblicher Durchhänger, mit dem ich nun wohl leben muß, und ich habe 50 Schläge gebraucht. Aber was solls. Es war ein großartiger Golftag bei Traumwetter. Und wir waren schon nach 3 Stunden fertig. Für das nächste Wochenende plane ich dann noch mal, einen Linkskurs zu spielen. Falls das Wetter mitspielt, geht es zum Hayling Golf Club. Dieser ist auf einer Insel nahe Portsmouth. Auf den Foto's im Internet sieht der Platz richtig toll aus (wenn man Linkskurse liebt). Drückt mir also die Daumen, dass wir schönes Wetter haben.

Schönes Wochenende

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Nebel in London

Nachdem ich gestern Abend 150 Bälle auf der Range geschlagen habe und nach einem gutem Abendessen ins Bett ging, wachte ich heute morgen auf und beim Blick nach draußen war irgendetwas anders. Es war zwar hell, aber genaugenommen sah man nichts. Normalerweise schaue ich aus meinem Schlafzimmer über die Themse zum Zentrum von Staines. Aber heute sah man nur eine trübe Wand...

Soweit, so gut. Aus den alten Edgar Wallace Filmen kennt man so etwas ja in England. Und wer nicht mal länger hier war, mag denken, dass so ein Wetter hier normal ist. Aber ich habe in meinen nun ca. 3 Jahren so einen Nebel hier nur einmal erlebt.

Auf jeden Fall machte ich mich heute morgen mit meinem Auto auf den Weg zur Arbeit. Aber beim ersten rechts abbiegen (Achtung! Ich bin in Enland) kam die Überraschung. Von rechts kamen 4 Fahrzeuge im dichten Nebel. Und nur eines hatte Licht an! Irgendwie ist hier wirklich einiges anders. Als ich dann noch einen Radfahrer in kurzer Hose und T-Shirt überholte (es war 7°) hatte ich wieder mal die Bestätigung, dass ich in einem anderem Land bin.

Vielleicht sind es diese Unterschiede und Skurilitäten, die das Leben hier für mich interessant machen (zusammen mit den tollen Golfplätzen).

Morgen gibt es dann einen Bericht über den Golfplatz des Henley Golfclubs (Henley-on-Thames), den ich Ende letzter Woche spielen durfte.

Schönen Abend

Freitag, 5. Oktober 2007

Urlaubsplanung

Wahrscheinlich geht es anderen Golfern nicht anders. Seitdem ich Golf spiele, versuche ich immer meine Urlaubsplanung um das Golfspiel herum zu planen. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wann ich in den letzten 4 Jahren mehr als 3 Tage unterwegs war, ohne Golf zu spielen. OK. Im Skiurlaub spiele ich nicht. Ich dachte hier auch mehr an die Tage über 5°C ohne Schnee auf den Fairways.

Auf jeden Fall hat es sich zu meinem Hobby entwickelt, Urlaube mit Golf zu planen. Zur Zeit fange ich grade an, für den nächsten Sommer 1 Woche Cornwall in Südwest-England zu planen. 5 mal wollte ich dort schon gerne spielen. Nun fange ich aber an zu realisieren, dass es dort so viele Plätze gibt, dass es schon wieder schwer fällt, sich zu entscheiden. Aber ich mache mir keine Sorgen, dass ich eine gute Entscheidung treffen werde. Diese Region ist voll von Linkskursen. Und für mich als passionierter Linkskursgolfer müßte dies ein Paradies sein.

Diese Woche habe ich es immerhin einmal geschafft, 9 Loch zu spielen. Alleine war das ganze in 1.5 Stunden zu bewältigen. Und es war um 18.00 Uhr noch so warm, dass ich sogar meinen Pullover ausgezogen habe (ich befinde mich in der Nähe von London!). Diese Woche war hier ab Dienstag sowieso klasse Wetter. Dazu noch zweimal 100 Bälle auf der Range geschlagen. Man kann die Woche aus meiner Sicht also als gelungen bezeichnen.

Leider kann ich am Wochenende kein Golf spielen. Aber dafür machen wir am Samstag eine Bootsfahrt auf der Themse und am Sonntag machen wir dann London City unsicher.

Schönes Wochenende