Mittwoch, 20. Januar 2010

Winter in Moorfleet

Es ist wärmer geworden. In Bochum erinnern sich nur noch Personen mit gutem Langzeitgedächtnis daran, dass hier noch vor kurzem Schnee lag. In Hamburg hatten wir noch etwas länger Schnee. Da habe ich am Montag mal die Gelegenheit genutzt, mir meine Kamera geschnappt und bin zu meinem Heimatclub. Die Sonne schien und es war noch alles schön weiß. Eindrücke siehe unten:






Dienstag, 19. Januar 2010

WWW / Worplesdon

Heute geht es um den zweiten der glorreichen drei Heidelandplätze im Südwesten von London. Worplesdon. Der Club wurde 1908 gegründet. Der Platz wurde von J.F. Abercromby designed. Abercromby gilt als einer der grossen Golfplatzarchitekten der "Goldenen Jahre" des Golfplatzbaus. Worplesdon war sein erster Platz. Später kamen Plätze wir z.B. "The Addington" dazu.

Wenn man auf das Clubhaus zukommt und hineingeht, hat man sofort das Gefühl, in einem klassischen englischen Golfclub zu sein. In der Lobby erblickt man schnell die alten, hölzernen Ehrentafeln mit Siegern aus lange vergangenen Jahrzehnten. Berühmt ist Worplesdon für seinen jährlich stattfindenden Mixed Foursome. Hier gaben sich in der Vergangenheit die besten britischen Amateurgolfer die Klinke in die Hand. Am erfolgreichsten war hier Joyce Wethered. Die erfolgreichste britische Amateurgolferin aller Zeiten hat hier acht Mal mit sieben verschiedenen Spielpartnern gewonnen! Nicht schlecht.

Der Platz ist, wie fast alle Kurse in dem Sandgürtel westlich von London, Parkland mit Heide und vielen Bäumen. Er ist vor allem von älteren Mitgliedern geschätzt. Weil man hier (im Vergleich zu Woking und West Hill) nicht so grosse Abstände zum Fairway überwinden muss und die Fairways meist angenehm breit sind. Ungewöhnlich ist, dass man von der Clubhausterrasse nicht auf Loch 18, sondern auf Loch 4 schaut. Loch 18 endet zwar auch beim Clubhaus, ist aber etwas höher als das dieses gelegen. Vom Grün aus sieht man nur das Dach. Das einzige, was ich am Design etwas seltsam fand, war, dass ein Teil des Platzes durch eine Art kleinere Bundesstrasse vom Rest des Platzes getrennt war. Die Bagshot Road war anscheinend schon immer da.

Der Platz bietet sehr gute und herausfordernde Par 3 Löcher (die 4, die 10 und die 13). Aber auch der Rest ist sehr schön angelegt. Mir gefielen die 5 (langes Par 4 mit Dogleg nach Rechts), die 8 (nettes Par 4 mit erhöhtem Grün, welches man beim ersten Versuch treffen sollte), die 11 (tolles Par 5) und die 18 (längeres Par 4 mit einem durch eine lange Reihe Bunker geschütztem Grün) sehr gut. Eigentlich war aber, wenn ich so darüber nachdenke, der ganze Platz toll. Also hin und spielen.

Greenfee für 18 Loch in der Woche (Wochenende nur mit Member): 75 Pfund

Leider gibt es hier keine Twilight Rate, wie in Woking oder West Hill. Aber der Platz ist das (recht hohe) Greenfee wert. Wer irgendwann sagen möchte, dass er die besten Heidelandplätze Europas gespielt hat, der muss hier gespielt haben. Am besten zusammen mit seinen beiden Nachbarn Woking und West Hill. Für den ersten Eindruck von Worplesdon sollte man einen Blick auf die Homepage des Clubs werfen oder meine Foto's von damals anschauen.

Worplesdon

Montag, 11. Januar 2010

WWW / Woking

Nein. Ich schreibe keinen Bericht über das World Wide Web. Dafür aber über 3 tolle Golfplätze (Clubs) südwestlich von London, die

a) alle mit dem Buchstaben "W" beginnen,
b) man alle mal gespielt haben sollte und die
c) teils auch golfgeschichtliche Bedeutung haben.

Es handelt sich um Woking, West Hill und Worplesdon. In britischen Golferkreisen auch "The trinity of heathland courses" genannt. Alle drei liegen nebeneinander. Jeder kann theoretisch dem anderen einen Ball auf das Gelände schlagen. Ist aber etwas schwerer wegen des Waldes, in dem sich alle Plätze befinden. Hauptsächlich eint die drei Plätze aber der sandige Untergrund. Das Heideland. Und alle drei repräsentieren sehr gut das charmante Old England. Vor allem was Golf betrifft. Ich werde jetzt der Reihe nach die Kurse beschreiben. Begonnen wird heute mit:

Woking

Der Club wurde 1893 von einer Gruppe Londoner Anwälte gegründet. Dass man ein Gelände auf Heideboden für den Club war eher Zufall. Aber es war wegweisend und öffnete die Tür für viele berühmte Clubs, die später folgten. U.a. Sunningdale, Wentworth, Swinley Forest, The Berkshire und einige andere tolle Plätze.

Ausgelegt wurde der erste Kurs von Tom Dunn. Dieser war noch nicht sehr kreativ. Für die damaligen Verhältnisse lang, meist geradeaus, quadratische flache Grüns und viele Crossbunker vor den Grüns. Zwei Mitglieder sorgten dafür, dass der Platz sich in den nächsten Jahren zu dem Kleinod entwickelte, den er heute noch darstellt. Eine ihrer Innovationen waren beispielsweise zwei Bunker in der Drivelandezone auf dem Fairway von Loch 4. Das hatte es vorher so nicht gegeben. Nun musste man denken bei seinen Abschlägen und nicht einfach nur drauflosschlagen. Später legte dann der grossartige Tom Simpson Hand an und der Platz erhielt den heutigen Charakter. Die Crossbunker wurden gefüllt. Die Grüns wurden erhöht und variantenreicher gestaltet. Neue Bunker wurden angelegt und Bäume wurde angepflanzt.

Heutzutage bietet der Kurs ein abwechslungsreiches Design mit vielen Löchern bei denen mehr Strategie als pur Kraft gefragt ist. Power ist hier weniger angesagt. Eigentlich braucht man seinen Driver hier gar nicht. Ungewöhnlich ist auch, das Loch 14 (hübsche Par 5) vor der Clubhausterasse und nicht Loch 18. Meine Favoriten sind:

  • die 2 (Par 3 aufwärts zu einem nicht ganz einsehbaren Grün)
  • die 6 (schönes Par 4 abwärts in Richtung des Grüns, welches von einem Bach geschützt wird)
  • die 11 (erhöhter Abschlag über einen Hügel zu einem leicht ondulierten Grün)
  • die 14 (Par 5 recht durch Heidekraut geschützt in Richtung Clubhaus)
  • und die 18 (sehr schönes Par 4. Was fürs Auge. Riesige Eiche rechts und See links vom Grün)

Nach der Runde wechselt man dann traditionell zu Sakko und Krawatte und geniesst klassisches britisches Essen in dem urigen alten Clubhaus mit dem charakteristischen Uhrenturm.

Greenfee im Sommer: 18 Loch für 65 Pfund. Nach 15.30 Uhr kostet es nur noch 35 Pfund.

Und auf dem Platz bitte nicht vergessen, das Polohemd in die Hose zu stecken... und zur Short die knielangen weissen Socken vorher einpacken (gibt es aber auch im Proshop). Viel Spass beim spielen. Es lohnt sich.

Zum Abschluss noch ein paar Impressionen des Platzes:

Woking

Mittwoch, 6. Januar 2010

Immer noch nicht gespielt

Das ist jetzt fast schon genauso wie letztes Jahr. Schnee, Kälte und ein Auto habe ich zur Zeit auch nicht in Bochum. Mit dem Wagen könnte man wenigstens zur Range fahren. Aber auch das läuft nicht. Also wird gelesen und sich um die Golfreisen des Jahres gekümmert. Unterkunft für die Rydercup-Woche habe ich schon gebucht und ein B&B für die 5 Tage im Mai in Norfolk wird auch diese Woche organisiert.

Was mich etwas ärgerte, war die Erhebung einer Gebühr für Golfgepäck bei Air Berlin ab 01.05. Die waren so etwas wie die letzte Bastion für meine Flüge nach UK. Das wird jetzt schwieriger. Ich versuche noch herauszufinden, ob man bei British Airways das Golfgepäck unter 23 kg als normales Gepäck aufgeben kann und für Kurzreisen den Bedarf als Handgepäck mitnimmt. Sage Bescheid, wenn ich es rausgefunden habe.

Für die Steigerung der Sehnsucht nach gutem, wärmeren Wetter an diesen kalten Tagen noch ein netter Golfplatz:


Blick auf das Grün Loch 16 in Camberley Heath. Ein netter Platz im Süden von Berkshire