Sonntag, 24. Mai 2009

Wales Porthmadog

Da wir den Tag in Aberdovey recht früh begonnen hatten, war noch Zeit für andere Aktivitäten. Den Weg zurück Richtung Haus in Porthmadog fuhren wir die Küste entlang an der Cardigan Bay. Es war eine sehr gefährlich Strasse. Hauptsächlich, weil man immer so oft durch grossartige Ausblicke abgelenkt war. Man konnte sich nicht immer auf den Verkehr konzentrieren. In Barmouth gab es dann noch ein Eis (wir hatten noch herrlichsten Sonnenschein) und dann ging es nach Harlech zur Burg hinauf.

Küstenstrasse Richtung Harlech

Wir hätten wohl auch die Chance gehabt, in Harlech noch Royal St. David zu spielen. Aber für 18 Loch war es mir schon ein wenig spät. Dann muss ich wohl ein andern Mal den angeblich schwersten Par 69 Platz der britische Inseln spielen. Beim Souvenirshop oben neben der Burg fragte man uns (wir sahen nach Golf aus), ob wir Harlech gespielt hätten? No. Aberdovey! Aaah. Aberdovey. The easy one... Beide Clubs sind ungefähr genauso alt und es gibt wohl eine kleine Rivalität zwischen den beiden. Welcher Platz besser ist, kann ich noch nicht beurteilen. Habe ja erst einen der beiden gespielt.

Blick vom Abschlag der 14

Auf dem Weg Richtung Porthmadog überlegten wir uns dann, wenigstens einen Blick auf den dortigen Platz zu werfen. Was ich bis dahin davon gelesen hatte, reizte mich. Der Platz wurde 1905 eröffnet und von James Braid designed. Der 5-malige British Open Sieger war ein regelrechtes Arbeitstier, was das Design von Golfplätzen betraf. Er soll in der Summe etwas über 200 Golfplätze erstellt oder umgebaut haben. Man darf dabei nicht vergessen, dass es um 1910 etwas aufwendiger war, von a nach b zu kommen. Die Plätze, die ich bisher von ihm kennen gelernt habe, waren sehr gut. Zudem war er auch Mitgründer und Präsident der PGA und Headpro in Walton Heath. Langeweile muss dem Mann ein Fremdwort gewesen sein

Loch 12 vom Abschlag der 13 gesehen

Nun aber zurück zum Golfplatz. Idee war eigentlich zu fragen, ob man auch 9 Loch spielen kann. Wenn ja, dann wollten wir aber nur die 2ten Neun spielen. Grund war das Layout des Platzes. Man kann den Platz ruhig als Hybridplatz bezeichnen. Die ersten 9 sind reiner Parkland und die zweiten 9 ein echter Linkskurs durch hohe Dünen. Da der Proshop schon zu war, gingen wir in die Bar. Die Dame sagte, dass wir spielen können, aber wir sollten auf Loch 1 beginnen. Mmmh. Nicht so einfach. Also zahlten wir den ausgehandelten Pauschalpreis für 3 Personen von 50 Pfund und zogen uns unsere Schuhe an und packten unsere Schläger auf den Rücken.

Blick vom Abschlag der 12 (gibt es schöneres für Golfer?)

Tee 1 und Tee 10 waren sehr nah beieinander. Wir also dahin und geschaut, was los war. Keiner da. An Loch 1 sowieso nicht. War ja schon 18.00 Uhr. Als aber der erste von uns abgeschlagen hatte, kamen zwei Spieler von Loch 9 (welches man von dort nicht sehen konnte). Wir also etwas traurig und zu Loch 1 und abgeschlagen. Nebenbei aber immer zu Loch 10 geschaut. Der 2er-Flight an Loch 10 war schon fast am Grün und es kam immer noch keiner. Wir also unsere abgeschlagenen Bälle fast alle liegen gelassen und zu Loch 10. Zwei abgeschlagene Bälle lagen da ja noch. Es hatte zwar Mühen gekostet, aber wir konnten nun die 2ten Neun spielen.

Und wir wurden nicht enttäuscht. Ein klasse Platz bei perfekten Licht. Sehr ondulierte Fairways, nette Bunker, teils sehr hohe Dünen und schnelle Grüns. Es war ein wahre Freude. Höhepunkt für mich war aber Loch 12. Man steht auf einem erhöhten Abschlag und hat vor sich und rechts hohe Dünen. Links sieht man auf den Strand der Samson's Bay und in der Entfernung den Strand und die mächtige Burg von Harlech. Jeder Golfer fragt sich ja manchmal, warum um Gottes Willen spiele ich nur Golf? Als ich dort stand, diesen Blick genoss und dann noch einen guten Abschlag machte, wusste ich, warum ich Golf spiele! Man kann es nicht beschreiben. Man muss es gesehen haben. Für mich war es unbeschreiblich schön und das beste Golf-Loch des Urlaubs. Und wer meinen Blog kennt, weiss, dass ich nicht anspruchslos bin, was die Qualität von Golfplätzen angeht.

Onduliertes Fairway (Loch 16)

Wer also mal ein Golftour Richtung Nord Wales plant (sollte jeder Golfer mal gemacht haben), sollte auch Porthmadog spielen. Die zweiten 9 lohnen die Anreise alleine. Nun zur Wertung. Da es auch die ersten 9 gibt (habe ich kurz einen Blick drauf geworfen), kann ich dem Platz als 18-Loch Kurs keine ganz hohe Wertung geben.

Reisegolfer-Rating: 5

Als 9-Loch Platz alleine hätte ich den zweiten Neun eine 8 gegeben. Aber das kann ich ja leider nicht. Und die ersten 9 werde ich irgendwann auch mal spielen. Wenn ich wieder dort bin.

3 Kommentare:

rebel hat gesagt…

Also, irgendwie bin ich jetzt neidisch...

Der Reisegolfer hat gesagt…

Musst Du nicht sein. Einfach hinfahren und auch die Plätze spielen. Uns hat niemand nach unseren Handicap's gefragt (auch wenn wir vorbereitet waren). Wales ist wirklich toll.

rebel hat gesagt…

Ich bin im Juli in Schottland, ich denke mal das sich da auch die eine oder andere Möglichkeit ergibt. Wobei ja Golf nicht der Hauptaspekt des Urlaubs in Schottland ist.