Donnerstag, 21. Mai 2009

Wales Aberdovey GC

Diesen Platz wollte ich schon längere Zeit mal gespielt haben. Ich hatte schon sehr oft positiv davon gelesen. Sei es als klassisches Beispiel für einen walisischen Linkskurs oder als Lieblingsplatz von Bernard Darwin (dem wohl besten Golfautor, den es bisher gegeben hat). So ging es dann also nach dem sehr frühen Frühstück bei bestem Wetter los Richtung Süden zum Golfclub Aberdovey (oder Aberdyfi in der Sprache der Eingeborenen).

Der Zug war pünktlich...

Der Club wurde offiziell 1892 mit einem 18-Loch Platz gegründet. Vorher wurde dort schon auf einem einfachen 9-Loch Platz mit Blumentöpfen als Löcher gespielt. Das Gelände ist perfekt für einen Golfplatz. Es ist ein klassischer out and in Platz, der sich zwischen den Dünen und der Bahnstrecke Richtung Barmouth hinstreckt. An dem Platz haben 3 der wichtigsten britischen Golfplatzarchitekten ihre Visitenkarte hinterlassen. James Braid (u.a. Brora), Harry Colt (u.a. Sunningdale New) und Herbert Fowler (Saunton). Der Platz ist sehr abwechslungsreich. Mal spielt man in den Dünen in Richtung eines Markierungsstabs, mal hat man ein blindes Par 3, bei dem man nur die Spitze der Fahne sieht und dann spielt man entlang der Bahnstrecke und fast immer gibt es stark ondulierte Fairways. Da es ein echter Linkskurs ist, darf auch ein Burn (ein Bach) nicht fehlen. Den habe ich dann natürlich gleich ausprobieren müssen... )-: . Was auch interessant ist, zu erwähnen, ist die Tatsache, dass alle 4 Par 3-Löcher in eine andere Richtung zu spielen sind. Was bei dem Wind hier schon Einfluss hat. Ach ja. Der Bahnhof auf Höhe des Clubhauses war auch da. Viele Linkskurse (und die dazugehörenden Clubs) verdanken ja Ihre Entstehung des Anschlusses an eine Bahnverbindung.

Nette, naturbelassene Bunker

Das schönste Loch auf der Runde ist ganz klar die Nummer 12. Genannt "Cader" (ist ein Berg im Süden der Snowdonia Mountains, den man vom Grün aus sehen kann). Ein ca. 120 Meter langes Par 3, welches bergauf, halbblind, in die Dünen gespielt werden muss. Auf das Grün rollen lassen ist hier nicht. Man muss schon recht hoch und präzise anspielen. Und wenn man dann oben auf dem Grün ist, hat man einen traumhaften Ausblick auf das Meer. Einfach schön dort.
Loch 12, Cader

Andere nette Löcher waren die 2, die 11, die 14, 15 und 16. Das schöne an dem Platz war, dass fast alles stimmte. Das Design bot viel Abwechslung und kein Loch war wie das andere. Und die Grüns waren die besten, die ich bisher in diesem Jahr gespielt habe. Der Platz ist übrigens zum Top 100 Platz in UK mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis gewählt worden. Also das Greenfee ist mit 45 britischen Pfund für so einen Platz sehr günstig. Das Clubhaus ist auch sehr nett und Leute waren alle sehr nett. Ein Fauxpas passierte mir im Gastraum. Ich hatte mein Cap aufgelassen! Das ging ja gar nicht... Die 3 Opi's in der Ecke freuten sich schon. Anscheinend hätte ich eine Runde ausgeben müssen wegen der Mütze auf dem Kopf. Nächstes Mal weiss ich es besser.

Blick vom Tee Loch 1

Nun also zur Platzbewertung. Wie ich schon schrieb, alles toll. Da aber 2-3 Par 4 und 1 Par 5 etwas "flach" waren, fällt meine Wertung zwar hoch aus, aber nicht ganz so hoch.

Reisegolfer-Rating: 7

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