Freitag, 8. Mai 2009

Delamere Forest Golf Club

Ich bin kaputt, aber glücklich. 15:00 Uhr in Manchester gelandet. Auto um 15:30 Uhr übernommen und um 16.30 Uhr stand ich auf dem Platz in Delamere auf dem Tee 1. Alles war perfekt. Der Regen, von dem ich in Manchester begrüsst wurde, war allmählich zu Sonnenschein geworden und der Ausblick von ersten Abschlag war atemberaubend. 


Der Club feiert nächstes Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Der Platz wurde von William Herbert Fowler gebaut. WH Fowler muss ein Multitalent gewesen sein. Er spielte Cricket und Golf für England und war nebenbei noch Banker. Nachdem er sehr erfolgreich den heutigen Old Course in  Walton Heath erstellt hat, stieg seine Reputation und er konnte nach einer Zeit von der Golfplatzarchitektur leben. Er hatte seine Finger unter anderen im Spiel bei bekannten Plätzen wie Saunton (beide), The Berkshire und Los Angeles Country Club. Seine Arbeit in Delamere ist am besten mit einem Zitat aus der Clubhistorie beschrieben:

"Fowler had no qualms about asking the golfer to undertake a number of blind drives, carrying some considerable distances and enjoying the healthy exercise of hill climbing."


Das sagt eigentlich alles. Ich sah oft nur eine Stange (siehe oben), in dessen Richtung ich spielen musste. Und einige Male musste ich auch sehr weit schlagen. Was aber am meisten hängen blieb, war das ewige auf und ab klettern. Am Ende war ich froh, dass ich die 18 Loch geschafft hatte. Während der Runde hatte ich aber so viele schöne Momente (schöne Ausblicke, teils nette Schläge und schöne Bahnen), dass der Schmerz zweitrangig wurde. 


Ich hatte einen richtig schönen, kleinen Schatz entdeckt. Als ich die Runde spielte, wusste ich, was mir vor 2 Wochen auf dem Nord Course in Green Eagle gefehlt hat. Es war Charakter. Und davon hatte Delamere sehr viel. Gut. Das Wetter passte und der Ginster blühte. Mich kann man ja auch mit wenig glücklich machen. Aber es war nicht nur das. Es war einfach ein toller Golfplatz. Viel Heide, tolle Grüns und (fast) nie einfache, flache Golfbahnen. Dazu war der Platz für Spieler jeden Niveau's gut spielbar. 


Tja. Da fällt es schwer, etwas kritisches zu finden. Vielleicht die nicht ganz so gute Ausschilderung...? Einmal hätte ich mich fast verlaufen. Aber dafür hatte ich ja meinen Courseguide. Ich will und kann nicht lästern. Toller Platz und ein nettes, typisch britisches Clubhaus mit einem schwerhörigen Barkeeper (der ist aber nicht typisch). Es war also Freude pur für mich. Will hoffen, dass es nun golfmässig so weitergeht. 

Reisegolfer-Rating: 7


1 Kommentar:

rebel hat gesagt…

Wenn du schon drüben bist, dann trinke bitte ein Pint Ale für mich. Ich muss leider noch bis Juli warten.

lG
rebel